epINSTROM - intuitive Nutzung, wenig Erklärungsbedarf.

Inhaltliche FAQ - Fragen und Antworten

Kann ich bei der Erfassung von Altanlagen und deren Berechnung auch ältere Regelwerke zu Grunde legen?

Ja! Im Menü „Anlagenplan / Info“ können Sie auswählen, welches der folgenden Normenwerke als Berechnungs- bzw. Prüfungsgrundlage verwendet werden soll.

  • VDE 0100-401, Ausgabe 2007-06 oder 1997-01
  • Für die Strombelastbarkeit: VDE 0298-4, Ausgabe 2013-6 oder 2003-08 

 

Die ausgewählte Norm wird in der Dokumentation (Ergebnis der Berechnungen / Prüfung) mit ausgegeben. Damit entsprechen Ihre Unterlagen auch nachweisbar den damals geltenden Bestimmungen.

 

Wie wird die Selektivität in epINSTROM betrachtet und ausgewertet – und warum ist das Kreuz in der Fehleranzeige orange statt sonst rot?

Selektivität ist in epINSTROM als zusätzliche Prüfung integriert. Geprüft werden dabei die (nachgelagerten) Kurzschlussschutzorgane gegenüber dem in Richtung Netzeinspeisung jeweils vorgelagerten Kurzschlussschutzorgan. Im „Fehlerfall“ wird das nachgelagerte Schutzorgan markiert.

Es werden zwei Kriterien ausgewertet. Wenn eines der Kriterien erfüllt ist, wird die Selektivität als gegeben betrachtet. Das andere Kriterium wird in diesem Fall nicht ausgewertet.
 

  • Auslösezeitkriterium
    Die maximale Auslösezeit des nachgelagerten Schutzorgans muss größer oder gleich der minimalen Auslösezeit des vorgelagerten Schutzorgans sein. Die Bedingung muss für alle Ströme von 130 % des Nennstroms des nachgelagerten Schutzorgans bis zum maximalen Kurzschlussstrom in dem Knoten erfüllt sein, in dem das nachgelagerte Schutzorgan angeschlossen ist. Das Auslösezeitkriterium eignet sich insbesondere für Schutzorgane gleicher Charakteristik, z. B. für gL-Sicherungen untereinander.

  • Datenbankkriterium
    In einer Datenbank sind Paare von Schutzorganen angegeben mit dem Kurzschlussstrom, bis zu dem sie zueinander selektiv sind. Bei der Selektivitätsprüfung erfolgt ein Abgleich von betrachtetem Paar und Datenbank. Die Selektivität wird als gegeben angesehen, wenn ein betrachtetes Paar in der Datenbank enthalten ist und der maximale Kurzschlussstrom in dem Knoten, in dem das nachgelagerte Schutzorgan angeschlossen ist, kleiner gleich dem Wert in der Datenbank ist. Das Datenbankkriterium eignet sich insbesondere gut für Schutzorgane mit unterschiedlicher Charakteristik.

Die Darstellung eines möglichen Fehlerfalls in oranger Farbe (sonst rot) weist darauf hin, dass der Praxisfall von der rein mathematische Betrachtung abweichen kann. Dem Planenden wird damit lediglich eine nochmalige Prüfung anhand der originalen Datenblätter empfohlen, weil es sich eben nicht unbedingt um einen Fehlerfall handeln muss.

Kann ich CAD-Grundrissdaten/ DXF-Dateien o.ä. einlesen?

Daten aus Grundrissplänen können nicht eingelesen werden. epINSTROM ist kein CAD-Programm, sondern ein Rechenprogramm für elektrotechnische Vorgänge. Grundrisszeichnungen enthalten in der Regel nicht alle erforderlichen Parameter (Querschnitte, Einspeisung- und Verbraucheranbindung etc.) für die weitere Berechnung. Sofern diese doch enthalten sind, ist für eine „saubere“ Übernahme der Angaben aus anderen Programmen eine spezielle Schnittstelle erforderlich. Eine solche existiert für DDS-CAD (ab Version 8).

Kann ich die Stücklisten für meine kaufmännische Software nutzen?

epINSTROM plant mit herstellerunabhängigen Betriebsmitteln und Verbrauchern. Damit ist eine kostenspezifische Zuordnung nicht direkt möglich. Sie haben jedoch die Möglichkeit, die Stückliste im TXT-Format zu exportieren und dann, sofern Ihr Kalkulationsprogramm das ermöglicht, diese dort einzulesen und als Basis für die weitere Kalkulation zu nutzen.

Kann ich Beschriftungen im Netzplan aktiv beeinflussen, z.B. ein- und ausblenden?

epINSTROM ermöglicht innerhalb des Netzplans eine Vielzahl von eigenen Beschriftungen, z.B. Knoten, Zweige, Abgänge, Verbraucherdaten etc., die je nach Bedarf in der Anzeige oder für die Dokumentation ein- oder ausgeblendet werden können (Menüpunkt „Extras/Einstellungen“). Bei den Verbraucher- und Betriebsmittelbezeichnungen können Sie zusätzlich die Beschriftungsanzeige direkt am Einzelelement einstellen (Häkchen neben dem Bezeichnungsfeld).

Was ist der größte Nennstrom?

Die größte Sicherung hat einen Nennstrom von 1250A.

Ist die Spannungsfallgrenze frei wählbar?

epINSTROM unterscheidet in den Grundeinstellungen zwischen "Wohnungsbau" und "Gewerbebau“  (Menüpunkt „Anlagenplan/Info“). Bei der Einstellung "Wohnungsbau" lässt sich der Wert von 3% an der Einspeisung auch nicht ändern. Eine Änderung der Spannungsfallgrenze ist nur mit der Einstellung "Gewerbebau" möglich.

Wie wird der Gleichzeitigkeitsfaktor berücksichtigt?

Ein Gleichzeitigkeitsfaktor müsste in jeder Verteilung und Unterverteilung eingestellt werden können. Am Ende ist das Ergebnis keine Rechnung sondern eine Schätzung. Deshalb gibt es das in dem Sinne nicht in epINSTROM.

 

Das Programm soll Ihnen genau sagen, was für eine Leistung bei den angeschlossenen Lasten, am Eingang benötigt wird. Sie haben bei allen Verbrauchern die Möglichkeit EIN oder AUS einzustellen. D.h. wenn sie ausschließen können, das Verbraucher gleichzeitig laufen, können sie den einen EIN und den anderen AUS schalten. Das wird auch so in den Ausdrucken vermerkt. Damit können Sie immer nachweisen, bei welchen Lasten ihre Anlage berechnet wurde. Bei Motoren kann zusätzlich der Anlaufstrom in die Berechnung eingebunden werden.

Was bedeutet die Meldung: "In mindestens einem Zweig wird der Überstrom durch einen fest angeschlossenen Verbraucher übernommen"?

Das ist ein Hinweis, keine Fehlermeldung. In mindestens einem Zweig ist das Schutzelement zu groß für den folgenden Kabelquerschnitt. Die Norm lässt das zu, wenn dann der Strombedarf des fest angeschlossenen Verbrauchers geringer ist, als die zulässige Strombelastbarkeit des Kabels. Da das auch versehentlich passiert sein kann, haben wir zu Ihrem Schutz diese Meldung eingefügt.

Kann ich Steuerungen bzw. Klemmpläne erstellen?

epINSTROM und auch die Vorgänger sind in erster Linie Programme für die Berechnung der kompletten Elektroanlage. Hiermit wollen wir den Installateuren und auch den Planungsbüros auf einfache Weise eine Berechnung oder Überprüfung der Anlage auf Einhaltung der Normen ermöglichen.

Damit das Programm einfach zu bedienen bleibt, haben wir auf alles verzichtet, was die Handhabung unnötig verkompliziert. Schütze, Schalter oder auch Stromstoß-Schalter werden bei uns lediglich über das Schalter-Symbol oder die allgemeine Komponente dargestellt und dementsprechend beschriftet. Das Modul “Verteilerplan” haben wir aufgenommen, um hiermit kleinere Verteilungen darstellen zu können (Aufbauplan und allpolige Darstellung). Für größere Verteilungen/Schaltschränke muss eine Wärmeberechnung durchgeführt werden. Diese gibt es in INSTROM nicht. Steuerungen können mit epINSTROM nicht dargestellt werden.

Können Ringleitungen berechnet werden?

epINSTROM berechnet ausschließlich sternförmige Netze. Ringleitungen können nicht berechnet werden.

Können in epINSTROM Paralleleinspeisungen geplant werden?

In epINSTROM kann eine Paralleleinspeisung von gleichen Trafos geplant werden. Dann wird am Einspeisepunkt die Anzahl und die Leistung angezeigt und das in der Berechnung berücksichtigt. Die detaillierte Verschaltung wird nicht dargestellt.

Wenn sie unterschiedliche Einspeisequellen haben empfehlen wir, die Anlage zu kopieren und dann getrennt mit den beiden Einspeisungen zu berechnen.

Warum bekomme ich nur 5 Verbraucher freigeschaltet?

In dem Augenblick wo Sie die Erdungsverhältnisse und Leiter richtig zuordnen, werden die Verbraucher freigeschaltet, die entsprechend der Anschlussart zulässig sind.

Kann ich eine Anlage auch mit Wandlermessung planen?

Ja, im Anlagenplan erhalten Sie durch Doppelklick auf das Zählersymbol die Möglichkeit, ein Übersetzungsverhältnis anzugeben. Dieses wird anschließend angezeigt, ohne das sich das Symbol ändert.

Kann ich im Netzplan bzw. in der Verteilung auch KNX-Elemente, Schütze o.ä. Schaltelemente darstellen?

Ja, Schaltelemente können in den Netzplan und in den Verteileraufbauplan integriert werden. In den Betriebsmitteln ist ein Schaltersymbol hinterlegt, welches Sie in den Netzplan an die entsprechende Stelle platzieren und beschriften können. Im Verteileraufbauplan empfehlen wir, anstelle der einzelnen Schalter das Symbol „Allgemeine Komponente“ zu verwenden und entsprechend zu beschriften.  Beiden Betriebsmitteln können die jeweils benötigten Platzeinheiten zugeordnet werden.

Welche Funktion haben die epINSTROM-Schnittstellen zu den Messgeräten und wie kann ich diese nutzen?

In epINSTROM werden alle Anlagenbestandteile, wie Leitungswerte, Sicherungs- / Schutzeinrichtungen und Verbraucherdaten erfasst, um den betreffenden Anlagenteil oder die Gesamtanlage auf normengerechte Planung zu überprüfen und später auch zu dokumentieren.

Über die Schnittstellen können wesentliche Daten dieser Anlagenplanung für die Durchführung der Anlagenprüfung genutzt werden, in dem sie direkt in das Messgerät eingelesen werden (Gilt für GMC-I und SONEL-Geräte). Stromkreisbezeichnungen, Leitungsdaten, Art und Charakter der Sicherungselemente bilden dann auch die Basis für die bereitgestellten Prüfprotokolle und brauchen im Prüfvorgang nur noch aufgerufen werden. Ähnlich ist die Funktion bei der MEGGER-Schnittstelle. Hier sind jedoch vordefinierte Bezeichnungen im Übersichtsplan zu benutzen, um die Kompatibilität zur Begleitsoftware herzustellen.

Die Ausgabe der Exportdaten für die jeweiligen Messgeräte erfolgt über einen Button im epINSTROM-Hauptmenü. Eine Beschreibungen der Schnittstellen bzw. zum Einlesen der Daten finden Sie hier.

Aber auch ohne eine spezielle Schnittstelle zu Ihrem Messgerät können Sie epINSTROM im Zusammenhang mit einer Anlagenprüfung sinnvoll einsetzen, denn in vielen Fällen fehlt für die zu prüfende Anlage oder den Anlagenteil eine aussagekräftige bzw. verbindliche Dokumentation. Ergänzen Sie diese fehlenden Unterlagen, in dem Sie den betreffenden Anlagenteil mit wenigen Klicks nachgestalten. Sie schaffen damit nicht nur einen Beleg für Ihren aktuellen Informationsstand, sondern schließen auch eine Rechtslücke! Bei regelmäßigen Arbeiten an einer konkreten Anlage erstellen Sie so „ganz nebenbei“ eine Dokumentation von großen Anlagenbereichen oder sogar von der vollständigen Anlage.

Der TIPP: epINSTROM ermöglich Ihnen im Anlagenübersichtsplan eine selbstgewählte Beschriftung der Knoten und Zweige. Diese können Sie im Detail so gestalten, dass Sie diese Daten bei den Prüfvorgängen direkt in Ihr Messgerät eingeben können. Für einen Gerätehersteller hieße das z.B. eine vierstellige Ziffer als Knoten- oder Zweigbezeichnung zu wählen, da dieser Hersteller nur eine 4stellige Zahl zur Stromkreisbezeichnung als am Gerät zulässt.

Ein weiterer Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass Sie im späteren Prüfprotokoll für den zu prüfenden Anlagenteil die gleichen Bezeichnungen wie im Anlagenübersichtsplan haben. Das ist nicht nur übersichtlicher, sondern erspart auch das Erstellen einer zusätzlichen Erklärung, welches Prüfprotokoll zu welchem Anlagenabschnitt gehört.

Gibt es die Möglichkeit, Sammelschienen als Auswahlmöglichkeit zur Verfügung zu stellen?

Sammelschienen sind in der Datenbank nicht verfügbar. Das Einbinden von Sammelschienen erfordert weitere zusätzliche Elemente in epINSTROM, die so nicht vorgesehen sind. Im Zusammenhang mit den Sammelschienen müssten z.B. auch die Abstände für die Berechnung der induktiven Komponenten berücksichtigt werden.

Das Programm epINSTROM ist in erster Linie für die Berechnung der gesamten Elektroanlage gedacht. Das Modul “Verteilerplan” ist als Hilfsmittel gedacht, um die Lage der Betriebsmittel in einer Verteilung dokumentieren zu können. epINSTROM soll keine Programme wie e-Plan oder andere spezielle Herstellerprogramme ersetzen.

 

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